Trauerzentrum

Die vier Säulen des Trauerzentrums

Das Trauerzentrum ist offen für alle, die sich Begleitung und Hilfe in Zeiten der Trauer wünschen: 
wenn ein geliebter Mensch gestorben ist,
wenn eine Freundschaft oder Beziehung scheitert,
nach Verlusten – z. B. der Gesundheit oder der Arbeit –,
bei unerfülltem Kinderwunsch und geplatzten Träumen. 
Es gibt viele Anlässe im Leben, zu trauern. Trauern hilft, ungeliebte oder schmerzhafte Erfahrungen zu verarbeiten. Das zulassen und individuell ausdrücken zu können, braucht Zeit, Mitgefühl –und einen passenden Ort.

Im Trauerzentrum werden Trauernde begleitet. Dort findet man kompetente Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner für Trauergruppen und Einzelgespräche. Es kann dabei um persönliche seelische Prozesse gehen, aber auch um praktische Fragen. Mit einem eigenen Trauercafé ist ein Ort der Begegnung z.B. nach Gottesdiensten, Trauerfeiern und Urnenbeisetzungen geschaffen. Im eigens eingerichteten Abschiedsraum haben Angehörige die Möglichkeit, vor der Bestattung oder vor der Einäscherung bewusst von den aufgebahrten Verstorbenen Abschied zu nehmen.

Vier Säulen tragen das pastorale Gerüst des Trauerzentrums:

1. Gebet und Gottesdienst
2. Abschied und Bestattung
3. Begleitung und Beratung
4. Begegnung und Bildung

1. Gebet und Gottesdienst
Gebet und Gottesdienst sind wichtige Bestandteile christlicher Praxis. Der Kontakt mit Gott steht dabei im Mittelpunkt und ist das Ziel, sei es im Schweigen oder dank vorformulierter Texte, sei des mit Hilfe von Riten oder durch Zeichen und Symbole.

Dabei kann alles zur Sprache kommen. So wird das Sterben von Menschen und der Tod konkreter Personen im persönlichen und im gemeinsamen Gebet Gott ebenso anvertraut; Trauer und Ratlosigkeit, Protest oder Dankbarkeit können ebenso in den Dialog eingebracht werden.

Neben der Eucharistiefeier als Hochform katholischer Liturgie (Totenmesse bzw. Requiem, Sechswochenamt, Jahrgedächtnis bzw. Seelenamt) wird im Trauerzentrum und Kolumbarium zu weiteren Trauerfeiern eingeladen, werden alte und neue Formen der Andacht und des Gebetes entwickelt und gepflegt – zum Beispiel an Allerseelen (2. November).

2. Abschied und Bestattung
Vor der Bestattung oder Einäscherung eines Verstorbenen gibt die Aufbahrung des Leibes den Angehörigen Möglichkeit zur bewussten und begreifbaren Abschiednahme. Dies kann in den ersten 36 Stunden daheim sowie im Krankenhaus, Alten- oder Pflegeheim und Hospiz, später noch im Trauerzentrum geschehen. Dafür ist in St. Thomas Morus ein eigener Abschiedsraum eingerichtet, zu dem Angehörigen und Freunden ein eigener Zugang eingerichtet werden kann.

Auf Wunsch steht ihnen ein Trauerbegleiter oder eine Trauerbegleiterin zur Seite. Darüber hinaus wird es im Trauerzentrum Kontakt und Zusammenarbeit geben mit Bestattern und Bestatterinnen sowie Geistlichen, die bei Requien, Trauerfeiern und Beisetzungen oft gemeinsam tätig werden.

3. Begleitung und Beratung
Eine weitere Säule des Trauerzentrums besteht in der Begleitung der Trauernden. Sie finden vor Ort kompetente Seelsorger, Gesprächspartner für Trauergruppen und Einzelgespräche. Dabei kann es um Begleitung angesichts persönlicher seelischer Prozesse gehen, aber auch um Beratung bei praktischen Fragen. Für Kontaktaufnahme und Austausch mit anderen Trauernden ist das Trauercafé ebenso gedacht wie für Begegnung und Gespräch nach Gottesdiensten und Urnenbeisetzungen.

4. Begegnung und Bildung
Trauerzentrum und Kolumbarium St. Thomas Morus verstehen sich als Orte der Begegnung und Bildung. Impulse aus Kunst und Kultur, aus Theologie und Spiritualität kommen in Form von Konzerten und Kursen, Vorträgen und kreativen Veranstaltungen zur Entfaltung.
Das Trauerzentrum arbeitet mit diversen Bildungsträgern zusammen. Des Weiteren besteht ein großes Interesse an weiteren Einrichtungen und Personen, die sich Trauernden und deren Trauerarbeit widmen oder Interesse zeigen an einer ehrenamtlichen Mitarbeit.

Trauerzentrum und Kolumbarium sind Teil eines kirchlichen und sozialen Netzwerkes. Besuchergruppen von Kindergartenkindern bis zu Seniorinnen und Senioren sind gerne gesehen. Ob Frauenkreise oder Männegruppen, ob Jugendgruppen oder Firmlinge, ob Kirchenvorstände oder Pfarrgemeinderäte – alle sind herzlich willkommen und können sich vor Ort mit Fragen und Herausforderungen des Themenfeldes »Tod und Trauer« auseinandersetzen.

Darüber hinaus ist das Trauerzentrum der zentrale Ort im Erzbistum Hamburg für die Aus- und Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen in Fragen von Erfordernissen und Standards, Möglichkeiten und Entwicklungen innerhalb der Bereiche Trauerliturgie und Trauerpastoral.